Elisa Demonki
Goldener Käfig
Wie atme ich tief ein,
dass du mich so schätzt.
So liebst.
So begehrst.
Und doch.
Ich weiß jeden Tag mehr, dass ich deine Vögelchen werden soll.
Bleiben soll.
Auf ewig.
Nur dieses Vögelchen.
Ich sehe wie du mit glühenden Augen den Käfig formst.
Du glaubst ich sei glücklich darin.
Du bist ja da, du schützt mich.
Oh, diese Sicherheit, das Wissen etwas besonderes zu sein für dich.
Wie funkelt es mich an.
Doch in dieser gewünschten Ewigkeit liegt Tot.
Denn ich darf nur so sein, dass es dich beglückt, muss dir gehören.
Ich sterbe damit du Freude hast am Leben.
Und ich weiß ein Leben ohne Freude ist kein Leben.
Und doch weiss ich jeden Tag mehr, wenn ich zwitscher,
es wird dir wehtun.
Ich werde dir wehtun.
Denn ich kann nicht bleiben.
Ich kann nicht.
Ich brauche mehr, viele und nur mich, aber nicht nur dich.
Du willst ganz Besitz von mir nehmen.
Und ich sehe bereits nach dem Notausgang.
Mit Schuld und besonders mit Angst.
Wenn du weißt, dass ich entfleuchen will –
wie dreht sich deine Liebe und Bewunderung in Hass.
Und so halte ich selbst die Schlingen um meine Füßen.
Kann nicht fliegen.
Und sterbe lächelnd in deinen Armen.